Das Skippertraining auf der Lagoon 380 im Rücken, war ich bestens vorbereitet für den großen Familientörn, den wir für den Mai 2006 geplant hatten. Als Teilnehmer waren neben Anna, Leoni und mir die Familie meines Bruders Thomas aus Graz (Iris, Tobias und Thomas) sowie unser gemeinsamer Freund Eric vorgesehen. Da wir 2 kleine Kinder mithaben und viel Platz brauchen würden, fiel die Entscheidung nicht schwer, trotz der höheren Kosten einen Katamaran zu chartern. Blu Balu hatte ein wirklich gutes Angebot für unseren Reisezeitraum (Start Mitte Mai) und der Deal war bald in trockenen Tüchern. Los gehen sollte die Reise ab Sibenik.
Eine Woche vor Abfahrt kommt ein Anruf von Blu Balu – das Schiff hätte Probleme mit den Papieren und insofern müsse man leider einen Ersatz anbieten, und zwar von Biograd aus. Da das Schiff ebenfalls eine Lavezzi 40 von Fountaine-Pajot ist, nehme ich den Vorschlag kurzerhand an. Wir wollten zwar ursprünglich bis raus auf die Insel Vis, was sich jetzt nicht mehr ausgehen würde, aber sei’s drum – die Route war ja sowieso wetterabhängig und so modifiziere ich eben den groben Plan ein bisschen. Insgesamt ist zum dem Chartervermittler Blu Balu zu sagen, dass die Firma sicherlich die zum Teil deutlich besten Preise anzubieten hat. Dies kann entweder durch Volumensdiscounts geschehen, die man von den Veranstaltern einfordert (ich hatte von einem österreichischen Kleinveranstalter gehört, dass Blu Balu 50% auf die Listenpreise verlangt, was nicht jeder zugestehen kann oder will), oder aber das Geschäftsmodell ist von vornherein auf einen späteren Verkauf ausgelegt. Leider ist auch der Service der Firma nicht zu 100% mit alteingesessenen Vermittlern vergleichbar – so musste ich im Vorfeld der Buchung bzw. auch danach mehrmals hinterher telefonieren, weil verschiedene versprochene Unterlagen nicht eintrafen. Dies hängt sicherlich auch mit der Persönlichkeit des Betreuers zusammen; an Freundlichkeit mangelt es den Mitarbeitern von Blu Balu jedenfalls nicht – man wird immer mit einem amikalen „Ahoi“ begrüßt beziehungsweise von Anfang an geduzt – wer’s mag. Aber: wenn die Preisdifferenz wie in unserem Fall zwischen Blu Balu und dem Vergleichsangebot von Trend Travel über 50% beträgt, dann führt man gern einmal einen Telefonat, um sich irgendein fehlendes Papier nachschicken zu lassen.
Für die Anreise haben Anna und ich vorgesehen, über Nacht zu fahren – wir wollen unsere Nerven schonen und hoffen darauf, dass die Kleine wie vorgesehen die Strecke durchschläft. Diesen Gefallen tut sie uns, und angesichts der Vorsaison sind wir in 8 Stunden an unserem Ziel – perfekt. Die Marina Kornati in Biograd befindet sich in einer großen, runden Bucht – wir müssen weit ausholen, um ans andere Ende zu kommen, wo der Veranstalter Pitter neben Sunsail und weiteren Firmen seine Niederlassung in einem fix installierten Container hat. Wir treffen um 10 am Vormittag ein. Telefonisch hatte ich mit dem Basismanager schon im Vorfeld vereinbart, dass wir die Yacht um 12:00 übernehmen könnten – ein großer Vorteil, gewinnen wir doch einen halben Tag Urlaub auf dem Schiff hinzu. Inzwischen sind auch Tom, Iris, der kleine Tobias und Eric eingetroffen und wir fangen gleich an, unser Gepäck auf die "La Prima" einzuräumen. Mit Kind und Kegel kommt da einiges zusammen; wir nehmen beispielsweise unsere Buggies mit, damit wir bei Landgängen die Zwerge nicht ständig herumtragen müssen.
Irgendwann am Nachmittag sind wir dann soweit und laufen aus Richtung Insel Murter. Wir wollen nicht allzu weit fahren, um noch bei Tageslicht ankern zu können. Ich hatte mir auf der Karte auch eine Muschelzucht herausgesucht, und die wollen wir uns mal näher ansehen. Um dorthin zu kommen, muss mit Maschine gefahren werden – maue 8 Knoten Wind sind vielleicht für eine Jolle OK, der Kat lässt sich da aber nur zu 2 Knoten Fahrt überreden. Tom gefällt das gar nicht gut („wir sind auf einem Segelboot“), sieht aber dann doch ein, dass wir irgendwann einmal auch ankommen wollen. Die Muschelzucht liegt in tiefen Wasser nahe Prosika. Der Schwimmsteg macht keinen sonderlich vertrauenserweckenden Eindruck, außerdem steht der Wind auflandig. Gefällt mir nicht – wir fahren also nur kurz heran, Anna fragt nach, ob wir frische Muscheln bekommen können. Die Frage wird bejaht und so lassen wir das Dinghy zu Wasser. Nach einigem Hin- und Her rudert Eric die beiden an Land, von wo sie bald mit 4 kg köstlicher Miesmuscheln wieder zurückkommen. Einige der Crew sind nicht zu 100% überzeugt, da sie keine großen Muschelesser sind, ich lasse mich aber nicht beeindrucken und erinnere mich an letztes Jahr, wo während unseres Prüfungstörns letztlich alle mit großer Begeisterung hingelangt haben. Und so sollte es auch diesmal ein gelungener Muschel-Esser-Abend werden.
Die ursprünglich ausgesuchte Bucht eignet sich nicht für die Übernachtung, weil der Wind nach wie vor genau hineinsteht, also hüpfen wir kurz nach Medvedak hinüber und legen dort in der riesigen Bucht Jazine mit Landleinen an. Das Wasser hier ist relativ seicht, und so müssen schon alle Leinenvorräte her. Tom wir von nun an der Landleinenmann sein – sein erstes Mal steht unter keinem guten Stern, weil er ein Dutzend Mal versucht, einen Palstek zu knoten ... schließlich gelingt es aber doch und wir sind für die Nacht gesichert, komme was da wolle.
Das Essensfest kann beginnen, und Eric und ich putzen was das Zeug hält, Da ich dieses Abendessen „verbrochen“ hab, muss ich auch die Soße kochen. Nach anfänglichem Zögern schlagen sich dann alle mit Genuss den Bauch voll. Die Muscheln überzeugen allesamt durch guten Geschmack und Null Sand im Gehäuse Eric hat natürlich auch seinem Weinkeller vor der Abreise einen Besuch abgestattet und so mangelt es nicht an passenden Getränken für diesen gemütlichen ersten Abend am Schiff. Der nächste Tag bringt als erstes ein Stück Wegs zurück. Man kann von Murter aus zwar schon bald nach links abbiegen, wenn man so wie wir nach Süden möchte, aber die Wassertiefen sind sehr gering. Wir versuchen es an der geeignetsten Stelle, aber als wir nur mehr 1.70m unter unseren Rümpfen haben, wir es mir doch zu knapp – die Kiele unter dem Lotgeber sind zwar nur 50cm tief, aber man weiß ja nie genau, ob es nicht doch noch flacher wird oder irgendwo ein nicht verzeichneter Stein liegt. Egal, wir reversieren und fahren die paar Meilen hoch und schlagen dann Kurs SO ein, denn unser Tagesziel liegt in Sibenik. Der Sibenski Kanal mit seiner alten Festung an der Einfahrt alleine ist schon eine Reise wert – wie schön müsste es sein, weiter nach Skradin raufzufahren und die Wasserfälle anzusehen? Dieser Ausflug allerdings muss vertagt werden. An diesem zweiten Tag scheint es, als ob sich Schiff und Crew aneinander gewöhnt hätten, und so genießen alle den Trip. Wir fahren unter Motor in die Einfahrt hinein, und vor uns kreuzt eine leichte Rennyacht mit beeindruckendem Tempo hin- und her. Am Stadthafen von Sibenik angekommen, wird es wieder lustig – das Anlegemanöver dauert ein bisschen, weil es ein paar Kommunikationsprobleme mit dem herbeigeeilten Marinero gibt, aber nach ein paar Minuten liegen wir fest und sicher vertäut in wunderschöner Kulisse.
Wir hatten vor Abreise vereinbart, dass wir jeweils im Wechsel am Schiff kochen würden bzw. an Land ein Restaurant besuchen wollen. Wir packen Mann, Maus und Kinder zusammen und stürzen uns ins Getümmel im Hafen. Zuerst machen wir an einem Cafe halt und genießen den Ausblick auf die Strandpromenade. Es ist Sonntag und Klein und Groß scheint sich aufgemacht zu haben, den schönen warmen Tag genießen zu wollen. Später verspüren wir dann doch Hunger und machen uns auf die Suche nach einer geeigneten Bewirtungsstätte. Letztlich wird unser Scout Eric hinter dem Dom fündig, und seine Wahl erweist sich als ausgezeichnet. Wir speisen vorzüglich direkt am Domplatz und sehen zu guter Letzt noch die Abendsonne zwischen den Häusern hereinlugen. Einfach schön, und als wir uns aufraffen können, in der inzwischen eingetroffenen Dunkelheit unser Schiff zu suchen, ziehen wir rundum zufrieden von dannen. Anderntags heuern wir nochmals die Stadtverwaltung an, uns mit Wasser auszuhelfen – was diese auch gern gegen einen Obolus von 30 Kuna tut. Wir füllen bei der Gelegenheit auch gleich unseren Kinderpool auf, den wir auf dem Netz zwischen den Rümpfen platziert haben. Dort sollen unsere zwei kleinen Mitreisenden später ein Bad genießen. Der Wind hat inzwischen aufgefrischt, und so segeln wir mit manchmal sogar über 10 Knoten am Log vorbei an so schönen Plätzen wie Primosten und Rozgosnica, wo ich letztes Jahr war hin zu unserem Tagesziel, der Insel Drvenik im Westen von Solta. Kam der Wind am Vormittag noch vorlich, so haben wir jetzt in der zweiten Hälfte unseres Schlags bedingt durch Winddrehung und Kursänderung raumen Wind mit 1 Meter hohen Wellen – reinstes Segelvergnügen. Der scheinbare Wind am Schiff ist vor allem am Vorschiff durch den hohen Kabinenaufbau kaum zu spüren, und so beschließen wir, Leoni und Tobias endlich ihr Bad angedeihen zu lassen.
Noch schnell einen Topf warmes Wasser hinzu und schon kann es losgehen. Die beiden plantschen und Quietschen vor Vergnügen, als sie mit ihren Leinen um die Brust in ihrem hin- und herschwingenden Privatpool sitzen, während die Wellen unter ihnen durchrollen. Irgendwann hat auch diese schöne Zeit ein Ende und wir treffen in derselben Bucht ein, die Günter im Jahr davor auch schon für eine Übernachtung ausgesucht hatte. Ich hatte daran gute Erinnerungen; allerdings sind die Bedingungen dieses Jahr anders: der Wind steht in die linke Seitenbucht und in der rechten gibt es bereits einen Ankerlieger. Wir legen uns dazu und springen als erstes ins kühle Nass, um den Segeltag entsprechend ausklingen zu lassen … nach den Kindern sind jetzt auch mal die Erwachsenen dran. Die Körperpflege verlegen wir aus den engen Bädern auch lieber ins Freie; wir waschen Haut und Haar im Meer und spülen dann mit warmem Frischwasser aus der Decksdusche nach – herrlich.
Die zwei Damen lassen es sich erstmalig nicht nehmen, es den Herren gleichzutun und kriegen beim Sprung ins kühle Nass vor Schreck einen Minuten lang andauernden Lachkrampf – auch bei uns Zurückgebliebenen bleibt kein Auge trocken.
Wir wollen am nächsten Tag schon wieder Richtung NW fahren. Die Idee, nach Vis raus zu fahren hatte ich ja schon vorher ad acta gelegt, und stattdessen vorgeschlagen, an Biograd vorbei noch weiter nach Norden vorzustoßen – Zadar war mir da vom Skippertraining in Erinnerung geblieben. Der Vorschlag war einhellig auf Zustimmung gestoßen und so segeln wir bei einem weiteren perfekten Segeltag Wende um Wende entlang der Küste Richtung Zirje. Dort soll es an der Ostspitze eine gute Bucht als auch gutes Essen geben. So ist es auch, wir finden einen wunderschönen Platz vor – allein das Restaurant scheint verlassen. Wir legen aber zuerst einmal an der Boje an, Anna und Eric statten einen Besuch ab und kommen mit einer guten und einer schlechten Nachricht wieder zurück. Ja, es ist offen, aber es gibt nur 1 Speise – Fisch. Uns soll es recht sein. Wir machen uns bereit und rudern zum Ufer. Dort passiert dann ein kleines Missgeschick – eine Stange von den mitgebrachten Kinderstühlen fällt ins Wasser und verhakt sich dummerweise so unglücklich, dass Ritter Eric 20 Minuten und einen halben Tauchgang braucht, um sie wieder herauszubekommen.
Zuvor hatte er sich noch mit einem eleganten Weitwurf seiner Oberbekleidung entledigt, und als er diese holen will, stellt er fest, dass er sie genau in einen tief ins Land reichenden Wasserspalt geworfen hat. Dies ist natürlich erneut Anlass für viel Gelächter, und nachdem er sich dann am Schiff nochmals umgezogen hat, schaffen wir es endlich zum Restaurant. Dort bekommen wir gemeinsam mit ein paar anderen Gästen von der Inhaberin ein ausgezeichnetes Mahl serviert – die Fischplatte wird rasch geleert.
Die Rückkehr zum Schiff durch die Dunkelheit erfolgt vorbei an einigen Schiffen, die nach uns noch eingetroffen sind – die Bucht scheint beliebt zu sein. Unseren Bojennachbar hatten wir schon zuvor genauer unter die Lupe genommen – ein Wishbone-Rigg sieht man nicht alle Tage.
Das Tagesziel am nächsten Morgen heißt Südspitze von Ugljan – dort gibt es zwei nette Buchten, eine groß und die andere klein und jeweils gut für unterschiedliche Windrichtungen. Die Fahrt durch die südlichen Ausläufer der Kornaten macht Spaß und wird nur durch den schwachen Wind ein bisschen gehandikapt. Wir landen letztlich in der gleichen Bucht, die ich im April während meines Skippertrainings schon besucht hatte. Ein ausgesprochen schöner Platz, in dem es sich wunderbar dinieren lässt. Zusammen mit einem Motorschiff und einem weiteren Segler verbringen wird die Nacht. Zu unserer üblichen Abreisezeit um 10:30 beschließen wir, nicht durch den Pasmanski-Kanal, sondern auf der Westseite von Pasman/Ugljan hochzufahren. Leider so gut wie kein Wind am Tag – die Segler der entgegenkommenden Regatta sind nicht zu beneiden. Seemännisch gibt es hier keine Besonderheiten, mit Ausnahme vielleicht die neue errichtete Fischfarm mitten im Kanal, die zwar gut ausgezeichnet/beleuchtet ist, in unserer Karte aus 2004 aber noch nicht verzeichnet ist. Abwechslung bringt ein Löschflugzeug der Feuerwehr, das während unseres Schlags immer wieder mal über uns hinwegbraust, Wasser aufsammelt und dieses wieder auf virtuelle Brände niederregnen lässt.
Nachdem wir das Nordkap von Ugljan gerundet haben, kommt wieder ein bisschen Wind auf. Anfangs noch moderat, geht es dann so zur Sache, dass wir es fast mit der aufkommenden Riesenfähre der Jadrolinija aufnehmen können – naja, fast ;-) In unserem Tagesziel Zadar angekommen fahren wir als erstes zur Tankstelle mit ihren unfreundlichen Angestellten – wir schmeißen noch schnell den Müll raus und schon werden wir angepflaumt, weil wir nicht rasch genug wieder ablegen. Nette Mitmenschen gibt es eben überall. Ich habe vor, den kleinen Trick von Mücke nachzumachen und im Stadthafen anzulegen. Allerdings haben wir kein Glück – der Hafenangestellte will uns nicht anlegen lassen. Später verstehen wir auch warum – der Altstadtkai ist später am Abend bummvoll mit Fähren, die von allen möglichen Inseln herangefahren kommen und aus ihrem Leib Autos, Laster, Baumaschinen und natürlich jede Menge Menschen ans Ufer speien.
Wir lassen uns aber nicht so schnell abschrecken und fahren längsseits an ein Ausflugsschiff. Anna fragt, ob wir nicht über Nacht im Paket liegen bleiben könnten, und der Skipper bejaht. Wunderbar, damit liegen wir nur einen Steinwurf von der Altstadt weg sicher und ruhig an einem privilegierten Platz. Der Hafenmensch kommt aber auch nochmals flugs vorbei, um uns mit einem Grinsen 50 Kuna abzunötigen – er zeigt jedenfalls für unsere Kreativität Respekt. In der gegenüberliegenden Marina hätte die Nacht wohl mehr als 50 EUR gekostet - die Differenz werden wir ins Abendessen investieren. Ausgerüstet mit unseren Kinderwägelchen marschieren wir durch die engen Gassen der malerischen Altstadt, die wirklich einiges an Unterhaltung zu bieten hat – Cafes, Restaurants, Kinderspielplätze – alles ist da. Wir aber möchten gern am Ufer sitzen und landen im Restaurant Zadar an der Wasserfront. Das Essen hat den in etwa den Level wie das Aussehen der Gaststätte – mittelmäßig. Hier müsste jemand Hand anlegen – die Lage ist exquisit; eigentlich schade drum. Trotz der Mittelmäßigkeit verbringen wir einen schönen, ruhigen, windstillen Abend – Leoni rennt angebunden und ausgerüstet mit ihrem Brustgurt zum Gaudium der abendlichen Spaziergänger wie wild herum. Am Schiff ist das ja nicht möglich, und so genießt sie das Herumgetolle sichtlich.
Alle sind wir ein wenig wehmütig – dies ist der letzte Abend am Schiff. Die Premiere ist gut gelungen, die Kinder und die Erwachsenen haben sich gleichermaßen auf See und an Land wohlgefühlt. Für Eric war es sicher am anspruchvollsten – sein Spruch „wenn ein Kind aufhört, fängt ein anderes zu schreien an“ ist nicht völlig von der Hand zu weisen. Aber so ist das halt, und wir sind froh, überhaupt gefahren zu sein und eine so positive Zeit verbracht zu haben. Anderen Eltern würden die Entscheidung vielleicht gar nicht treffen, mit zwei 10 und 14 Monate alten Kindern eine Woche lang auf Segeltörn zu gehen. Wer mag, kann sich zu dem Thema Segeln mit Kindern hier noch ein bisschen was zu Gemüte führen.
Die Fahrt von Zadar runter nach Biograd hat es nochmals in sich. Erst 20, dann 25, stellenweise auch 30 Knoten Wind auf die Nase lassen uns nach 2 Stunden die Segel reffen. Viele Schiffe sind am Wasser, deren Crews die reschen Bedingungen genießen. Wir matchen uns lange Zeit mit der Lagoon 380, auf der ich einen Monat zuvor mein Skippertraining absolviert hatte. Es sieht so aus, als ob wir immer ein bisschen die Nase vorn hätten, als der Katamaran in Richtung Heimathafen in der Marina Dalmacija abbiegt. Ermüdet von Wind und Wetter, machen wir noch Mittagspause in einer weitläufigen Bucht auf Pasman, bevor es dann durch die engen Gassen durch in Richtung Biograd geht. Die Crew eines 43’ Monos hat ihre Segel schon geborgen und motort, als wir mit uns mit über 10 Knoten knapp an ihnen vorbeischieben. Leider bleibt uns aber das Segelbergen auch nicht erspart, und so verlieren wir letztlich knapp vor der Ziellinie.
Die Einfahrt in die Box gelingt trotz Seitenwind gut – und dann ist diese so abwechslungsreiche Segelwoche auch schon wieder vorbei. Es gelingt uns durch die späte Ankunft nicht mehr, das Boot noch am gleichen Tag zurückzugeben. Auch am Morgen sind wir die letzten, denen Aufmerksamkeit zuteil wird; Anna verweist auf die Kinder und der Mitarbeiter von Pitter macht eine Expressabfertigung in 5 Minuten, als er endlich auftaucht. Die Segelei hat fürs erste zwar ein Ende gefunden – nicht aber unser Urlaub. Wir hatten clever geplant und neben der Segelausrüstung auch die Campingsachen mitgenommen, sodass wir uns jetzt noch auf eine weitere Woche weit weg von daheim freuen konnten, diesmal aber etwas weniger schwankend in unserem Zelt. Die kommenden Tage sollten es auf ihre Art noch in sich haben – Bora über 3 Tage fühlt sich am Campingplatz auch ganz spannend an – aber das ist eine andere Geschichte.